Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet eine neue Forschergruppe an der Universität Tübingen ein. Der Antrag von Professor Dr. Gerhard Jäger vom Seminar für Sprachwissenschaft und Professorin Dr. Katerina Harvati vom Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoecology an der Universität Tübingen wurde Mitte Dezember 2014 bewilligt: Die Kolleg-Forschergruppe „Words, Bones, Genes, Tools“ erhält rund 2,7 Millionen Euro für vier Jahre. Sprecher der Forschergruppe sind Professor Jäger und Professorin Harvati.
Die Kolleg-Forschergruppe „Words, Bones, Genes, Tools“ will eine Lücke in der Erforschung der menschlichen Vorgeschichte schließen: Die frühe Phase der modernen Menschheit, im Zeitraum 100.000 bis 40.000 Jahren vor heute, wurde bereits von der Archäologie, Paläoanthropologie und Genetik detailliert rekonstruiert. Die historische Sprachwissenschaft dagegen erforscht die jüngere Vorgeschichte und reicht bisher maximal 5.000 bis 10.000 Jahre zurück. Doch wie hat sich der Mensch in der Zeit dazwischen, vor 30.000 bis 3.000 Jahren, entwickelt? Die Kolleg-Forschergruppe will diese Zeit durch eine interdisziplinäre Kooperation von Linguistik, Paläoanthropologie, Archäologie und Genetik genauer beleuchten. Wichtige Fortschritte in den beteiligten Disziplinen erlauben es erstmals, ein derartiges Vorhaben realistisch in Angriff zu nehmen.
Pressemitteilung Kolleg-Forschergruppe für die Universität Tübingen