Der Lehrstuhl für Empirische Medienforschung
Ziel der Forschungs- und Vermittlungsarbeit am Lehrstuhl für Empirische Medienforschung ist es, ein solides Fundament zu legen, auf dessen Grundlage sich die Voraussetzungen und Folgen medienvermittelter Kommunikation besser verstehen und deren kulturelle Tragweite besser einschätzen lassen. In enger Verschränkung von Theoriebildung und empirischer Forschung stehen dabei drei inhaltliche Schwerpunkte im besonderen Fokus:
1) Die systematische Analyse von Public Relations und Werbung
Trotz des großen Beratungsbedarfs von Seiten der Praxis und des ebenso großen Vermittlungsbedarfs von Seiten der Studierenden ist eine solche Schwerpunktsetzung in der deutschsprachigen Medien- und Kommunikationswissenschaft bisher die Ausnahme. Die Beschäftigung mit solchen Formen der strategischen Kommunikation bietet nicht nur zahlreiche Anknüpfungspunkte zu der renommierten Tübinger Rhetorik-Tradition, sondern besitzt darüber hinaus für die Praxis ebenso wie für die Studierenden hohe Strahlkraft.
2) Die Beschäftigung mit Digitalen Medien
Der Fokus der Forschungs- und Vermittlungsarbeit am Lehrstuhl für Empirische Medienforschung liegt dabei auf der Analyse konvergierender Medienangebote in digitalen Medien, mit denen die Kommunikationspraxis auf die immer engere Zusammenführung von Werbung, Public Relations und redaktionell betreuten Angeboten hinsteuert. Die systematische Begleitung und Analyse dieses Prozesses besitzt hohe praktische Relevanz und liefert darüber hinaus in sehr grundlegender Weise wichtige Einsichten zur Beurteilung der Funktionstauglichkeit unseres Mediensystems.
3) Die Rezeptions- und Wirkungsforschung
Bei der Rezeptions- und Wirkungsforschung geht es um die Frage, wie und mit welchen Folgen Medienangebote ausgewählt, genutzt, verarbeitet und dann in den Alltag und die Vorstellungswelt von Rezipienten integriert werden. Die Rezeptions- und Wirkungsforschung bildet damit gewissermaßen das Herzstück der medien- und kommunikationswissenschaftlichen Forschung und nimmt daher auch in der Forschungs- und Vermittlungsarbeit des Lehrstuhls für Empirische Medienforschung breiten Raum ein.
Guido Zurstiege