Uni-Tübingen

Raphael Titt

Verfahren eröffnet: 31. März 2021
Promotionskolloquium: 29. Juli 2021

 

Biographie

  • seit 09/2016: Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand im Graduiertenkolleg 1808: Ambiguität – Produktion und Rezeption an der Eberhard Karls Universität Tübingen
  • 11/2015 – 04/2016: Wissenschaftliche Hilfskraft bei der Sozial- und Wirtschaftspsychologie der Universität Tübingen
  • seit 10/2014: Assoziierter des Instituts für experimentelle Psychophysiologie GmbH
  • 10/2014 – 09/2016: Studium der Psychologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen (Abschluss: Master of Science)
  • WS13/14 und SoSe14 Tutor für Testtheorie, Testkonstruktion und Diagnostik bei der Methodenlehre und Psychologische Diagnostik der Bergischen Universität Wuppertal
  • SoSe13 – WS14/15 Studentische Hilfskraft bei der Experimentellen Wirtschaftspsychologie der BUW
  • 10/2011 – 09/2014: Studium der Psychologie an der Bergischen Universität Wuppertal (BUW) (Abschluss: Bachelor of Science)

 

Forschungsschwerpunkte

  • Affektive Prozesse bei der Rezeption von Ambiguität
  • Psychophysiologische Leser-Zustandserkennung
  • Ambiguitätstoleranz als Leserfaktor
  • Antwort-Amplifikation bei sozialen Urteilen
  • Gemischte Stimmung und Urteile
  • Bedeutungsverteilung und Bedeutungseigenschaften bei Lexikalische Ambiguität

 

Abstract:

"Affektive Reaktion bei der Rezeption von Ambiguität in Literatur und Alltagssprache als Mediator für die Bewertung von Inhalten und Produzenten durch Rezipienten" (Arbeitstitel)

Es besteht gewisse Evidenz, dass Ambiguitätstoleranz als Persönlichkeitsvariable aufgefasst werden kann und dass ambiguitätsintolerante Personen ambige Stimuli als bedrohlich bzw. unangenehm erleben (Budner, 1962). Das Vorliegen einer Moderation der affektiven Reaktion durch die Ambiguitätstoleranz soll zunächst empirisch im Kontext der lexikalischen Ambiguität überprüft werden. Um die Reaktion bei der Rezeption messen zu können, werden neben selbstreferentielle auch implizite (Impliziter Assoziationstest) und psychophysiologische (Herzfrequenz und elektrodermale Aktivität) Verfahren eingesetzt. Der Zustand den ambiguitätsintolerante Personen bei Rezeption von Ambiguität haben, weist potentiell Gemeinsamkeiten mit dem Zustand des Erlebens von Einstellungs-Ambivalenz auf, der zu einer Antwort-Amplifikation führen kann (Bell & Esses, 1997; Katz, 1981). Es wird postuliert, dass ambiguitätsintolerante (vs. ambiguitätstolerante) Personen nach der Rezeption von lexikalischer, referentieller/syntaktischer und insbesondere nach „interpretatorischer“ Ambiguität, zu extremeren Urteilen über den Inhalt/den Produzenten gelangen und das die Richtung der Urteile von der Hinweisreizen abhängt.

Die zwei zentralen Forschungsfragen, die im Rahmen der Promotion geklärt werden sollen, lauten:

  1. Welche affektiven Reaktionen bei der von Ambiguität lassen sich in Abhängigkeit von der Ambiguitätstolerant von Rezipienten identifizieren?
  2. Welche Konsequenzen hat die affektive Reaktion auf die Rezeption ambiger Inhalte für die Einstellung gegenüber dem Inhalt und dem Produzenten?

Dazu bedarf es der Konstruktion eines „konstruktreinen“ Fragebogens zu Messung der Ambiguitätstoleranz, dem ein engeres Verständnis von Ambiguität voraussetzt, da die bisherigen Fragebögen zur Ambiguitätstoleranz auch indirekt die Vagheits-, Neuheits- und Unsicherheitstoleranz miterfassen.

Des Weiteren soll ein Korpus zur lexikalischen Ambiguität entstehen, indem neben den Wörtern (Homonymen und Polysemen) auch die einzelnen Bedeutungen hinsichtlich Valenz, Arousal und Abstraktheit bewertet werden und die Verteilung der Bedeutungen enthält. Damit kann eine potentielle Konfundierung dieser Variablen in psycholinguistischen Experimenten entgegengewirkt werden. Ferner ermöglicht dieser Korpus die Untersuchung der Effekte von ambigen Wörtern, die aufgrund entgegengesetzter Valenzen der Bedeutungen Ambivalenz auslösen können.

 

Publikationen

 

Vorträge

  • Titt, R., Seiler, K., Krajewski, J., Wieland, R. & Schnieder, S. „Erholung? Kann ich mir nicht erlauben“ – Konzeptualisierung und empirische Validierung der Erholungskompetenz-Skala (EKS). Vortrag auf der 18. Fachtagung der GWPs, Februar 2014, Köln.
  • Krajewski, J., Hammes M., Sauerland, M., Titt, R. & Schnieder, S. „Wir wollen doch nur ihr Bestes!“ – Strategien zur überdramatisierenden Quantifizierung von Risiken in der wirtschaftspsychologischen Forschung. Vortrag auf der 18. Fachtagung der GWPs, Februar 2014, Köln.
  • Roelen, D., Schnieder, S., Stappert, S., Titt, R., Strobl, L. & Krajewski, J. (2014). Intense Blue Light Improves Sleep Quality and Well-Being within Daily Life Settings. Symposium auf der 56. TeaP Konferenz, April 2014, Gießen.
  • Ungruh, S., Schuller, B., Eyben, F., Schnieder, S., Titt, R. & Krajewski J. (2014). Analysing Keyboard Strokes and Mouse Movement Pattern to Detect Sleepiness at Regular PC-Work. Vortrag auf dem 49. DGPs Kongress, September 2014, Bochum.