Uni-Tübingen

Sebastian Meixner

Proceedings opened: 06 February 2017

Dissertation colloquium: 23 May 2017

 

Biographical information

  • since 2016
    • Research Assistant at the Institute of German Studies, Zurich University
  • 2013-2016
    • Dissertation Fellowship: German National Academic Foundation
    • Associate Member: DFG Research Training Group 1808: Ambiguity - Production and Perception
  • 2012-2016
    • Research Fellow at Institute of German Studies, Eberhard Karls University of Tübingen
  • 2010-2012
    • Studies in Literary and Cultural Theory (MA) at the Eberhard Karls University of Tübingen
  • 2009-2010
    • Studies in Germanic Languages and Literatures (MA) at Washington University in St. Louis, USA
    • Grants: Fulbright Program and Washington University in St. Louis
  • 2006-2009
    • Studies in German and Political Science (BA) at Eberhard Karls University of Tübingen and Università degli Studi di Firenze, Italy
    • Fellowship: Heinrich Böll Foundation (2007-2012)

 

Research interests

  • Narratology
  • theory of Fiction
  • Rhetorics
  • Literature of the 18th and 19th century

 

Abstract:

»Narratologie und Epistemologie. Studien zu Goethes frühen Erzählungen«

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wächst die Aufmerksamkeit dafür, dass das Erzählen von Ereignissen, Handlungen oder Entwicklungen eigentlich ein Erkennen dessen ist, was erzählt wird. Erzählungen stellen nämlich keine ‚Geschichten‘ dar, sondern zeigen, dass und wie Ereignisse, Handlungen oder Entwicklungen aufgrund der Art und Weise ihrer Darstellung erzählend erkannt werden. Johann Wolfgang Goethe erzählt nicht vom Ursprung der Erde (Geologie) oder vom Herz des Menschen (Die Leiden des jungen Werthers); er erzählt nicht von der Entwicklung der Natur (Biologie) oder der Bildung des bürgerlichen Subjekts (Wilhelm Meister); seine Texte erzählen nicht von Farben (Optik) oder von politischen Perspektiven (Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten). Denn Goethes frühe Erzählungen erzählen nicht von ihren Gegenständen, sie erzählen ihre Gegenstände. Dieser Zusammenhang von Erzählen und Erkennen verlangt nach einer historischen Narratologie mittlerer Reichweite. Deshalb verfolgt die vorliegende Arbeit ein doppeltes Ziel: Erstens will sie einen Beitrag zur historischen Narratologie leisten, weil in Poetik, Ästhetik und Philosophie des späten 18. Jahrhunderts Narratologie und Epistemologie eine Einheit bilden. Denn in den proto-narratologischen Theorien ist noch verbunden, was die Erzählforschung des 20. und 21. Jahrhunderts trennt, indem letztere epistemologische Fragen in die Fiktionstheorie auslagert. Zweitens will die Arbeit auf dieser Basis einen Beitrag zur Goethe-Forschung leisten, indem sie Goethes frühe Erzählungen über die Abteilungsgrenzen seiner Schriften hinweg analysiert, sodass die naturwissenschaftlichen und literarischen Erzählungen im Hinblick auf ihre Erzählformen miteinander in Beziehung gesetzt werden können.

 

Publications

for the publication list and further updated information, please see webpage at the Institute of German Studies, Zurich University: http://www.ds.uzh.ch/Neuere/personen.php?show=lehrstuhl&lehrstuhl=ber&detail=920