04/2005 – 10/2012 | Studium der Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters und der Mittelalterlichen Geschichte (M.A.) |
10/2007 – 06/2008 | Auslandsstudium an der Universität Stockholm, Schweden |
2007 – 2011 | Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes |
06/2004 – 03/2005 | Zivildienst in der Bodendenkmalpflege, LDA Berlin |
2005 – 2008 | Archäologische Ausgrabungspraktika in Deutschland, Panama, Schweden, Ukraine |
2009 – 2013 | Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Ur- und Frühgeschichte und am Seminar für Mittelalterliche Geschichte, Universität Tübingen |
11/2012 – 12/2012 | Praktikum am Focke Museum, Bremen (Ausstellungsprojekt: „Graben für Germanien – Archäologie unterm Hakenkreuz“) |
04/2013 – 09/2013 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Nomen et Gens“, Seminar für Mittelalterliche Geschichte, Universität Tübingen |
Seit 10/2013 | Promotionsstipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes |
Seit 04/2014 | Assoziiertes Mitglied im Graduiertenkolleg 1662 „Religiöses Wissen“ |
„Ad imaginem Dei creavit illum // masculum et feminam creavit eos.“ Bereits unmittelbar nach seiner Schöpfung (creavit illum) schreibt Genesis I,27 dem menschlichen Körper mit dem Geschlecht eine grundlegende Differenzierung (creavit eos) ein. Diese Textstelle bildet zusammen mit Genesis I,21-25 einen zentralen Bezugspunkt christlichen und jüdischen Fragens nach dem Ursprung der Geschlechterdifferenz. Daneben war mit der auf die antike Naturphilosophie zurückgehenden Humoraltheorie mindestens bis zur Etablierung neuer naturwissenschaftlich geprägter Körpervorstellungen im 18. und 19. Jahrhundert ein umfassendes Wissenssystem wirkmächtig, das unter anderem ebenfalls dazu diente, den Charakter körperlicher Geschlechterdifferenzen näher zu bestimmen. Es bot aber auch Erklärungsmöglichkeiten für zahlreiche andere soziale Differenzierungen, die auf das Körperliche zurückgeführt werden konnten. Die Humoraltheorie wurde grundsätzlich in religiöse Wissensbestände über den Körper integriert, behielt aber dennoch ihre spezifische Eigenlogik bei und konnte teilweise auch in direkte Konkurrenz zu religiösem Wissen treten. Das Dissertationsprojekt untersucht dieses Spannungsverhältnis anhand von medizinisch-laienastrologischen Sammelhandschriften des 14.-16. Jahrhunderts.
Ein Schwerpunkt der Untersuchung liegt dabei auf der Frage, wie verschiedene soziale Differenzierungen humoraltheoretisch miteinander verschränkt wurden. Geschlecht, Alter, Dis/Ability oder Sozialstatus werden in den Quellen stets auf dieselben Primärqualitäten zurückgeführt und stehen damit explizit oder implizit in enger Beziehung zueinander. Diese Beziehungen sollen mithilfe einer intersektionalen Analyse sichtbar gemacht werden. Relevant ist dabei auch die Macht legitimierende bzw. erhaltende Funktion humoraltheoretischen Wissens im historischen Kontext der untersuchten Quellen.